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Auf eine Tasse Java mit Bettina Dakayi

Bettina, du bist jetzt seit einem Jahr bei Micromata. Wie findest du es bisher bei uns?

Mein Abenteuer bei Micromata begann mit einer Intuition. Ich hatte mir vorgenommen, in ein Computerunternehmen einzusteigen, einfach weil ich die Branche modern und innovativ finde, sowohl was die Arbeitsorganisation als auch die Ideenfindung betrifft.

Die Fahne mit dem Satz „Great Place to Work““ vor dem Haus hat mich schon immer fasziniert. Meine Intuition ließ mich daran glauben und meine Neugier ließ mich hinter die Kulissen blicken. Als ich in der Stellenanzeige des Sysop-Teams die Worte las „…kennst du oder lernst du bei uns“, sagte ich mir: „Ich weiß, dass ich nichts weiß, und ich bin bereit, es zu lernen.“ Gesagt, getan – Ich war drin!

Der Anfang war nicht einfach, da ich mitten in der Coronazeit eingestellt wurde. Ich bin jedoch sehr froh und dankbar über die Willkommenskultur aller Micromaten. Meine Onboarding-Phase war gut gemanagt, sei es vom HR-Team oder in den Onboarding-Runden, sei es vom Sysop-Team mit seiner Nachsicht, Aufmerksamkeit und guter Laune, seien es die Geschäftsführer, die mit ihrem Selbstvertrauen, ihrer Motivation und ihrem Savoir-vivre die Kultur von Micromata fördern; und schließlich von jedem und jeder einzelnen Micromat:in, die alle für dieses Unternehmen brennen.

Du studierst ja Wirtschaftswissenschaften. Warum hast du dich bei uns für die Systemadministration entschieden?

Seit ich klein bin, hatte ich schon immer einen Bezug zur Technik, denn mein Vater war Elektroingenieur, der sich sehr für Computer interessierte. Ich erinnere mich, dass wir zu den ersten Familien in Kamerun gehörten, die zu Hause einen Desktop mit Windows 95 hatten. Dank seines Abonnements des „PC“-Magazins erhielten wir jeden Monat eine CD mit Spieleinstallationen wie Pacman oder etwas später Age of Empires. Der Desktop spielte für uns die Rolle der Konsole. Auch technisch habe ich viel gelernt. Zum Beispiel gab er uns manchmal die Erlaubnis, den Lötkolben zum Löten von Leiterplatten zu verwenden. So ist mein Bruder Informatiker geworden, meine Schwester ist Softwaredesignerin, mein jüngster Bruder hat sein Studium der Elektrotechnik abgeschlossen.

Da ich bereits aus Kamerun einen Bachelor in Marketing und Management habe und zudem im kaufmännischen Bereich tätig war, suchte ich eine neue Herausforderung.

Gibt es einen bestimmten Bereich, der dir besonders viel Spaß macht?

Unser Team ist auf zwei Ebenen organisiert. Die Backend-Aktivitäten unterstützen die Verwaltung des Netzwerks und die Frontend-Aktivitäten bestehen darin, die Mitarbeitenden täglich zu unterstützen.

Obwohl ich schüchtern bin, bin ich paradoxerweise gerne mit Menschen in Kontakt, weshalb ich sehr gerne im Frontend bin. Da sich unser Büro zentral im zweiten Stock befindet, nehmen wir die Atmosphäre des Gebäudes stark wahr. Was ich zum Beispiel mag, ist das Lachen der Kollegen gegenüber zu hören.

Darüber hinaus bereitet es mir immer wieder große Freude, die Probleme der Kollegen zu lösen oder es zumindest zu versuchen, zumal diese Probleme nie völlig identisch sind. Das Schönste ist, am Ende ein Dankeschön zu bekommen. Diese Anerkennung drückt die Zufriedenheit der Micromat:innen aus und stellt eine zusätzliche Motivation dar, noch besser zu werden.

Du kommst ja gebürtig aus Kamerun. Vermisst du es?

Jeden Tag meines Lebens denke ich an Kamerun. Ich kann nicht vergessen, woher ich komme, denn das definiert, wer ich bin. Manchmal versuche ich, auf eine innere gedankliche und emotionale Reise zu gehen, um meinem Herkunftsland näher zu sein. Im Sommer sitze ich zum Beispiel gerne an einem sonnigen Ort und höre den Vögeln beim Zwitschern zu. Im Winter zünde ich den Kamin an, um den Geruch von verbranntem Holz zu riechen. Oder ich bereite ein Gericht aus gebratenen Kochbananen mit gegrilltem Hähnchen zu. Was ich nach meiner Mutter am meisten vermisse, ist die Intimität meiner großen Familie. Ich bin die Zweitgeborene von sechs Kindern. Bei uns war es immer sehr laut und lebhaft. Ich vermisse das sehr.

Warum bist du denn eigentlich nach Deutschland gekommen?

Manchmal sind wir im Leben verpflichtet, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur uns selbst betreffen. Wichtig ist für mich, dass ich meinem Bauchgefühl treu bleibe und dem folge, was ich liebe.

Und wie gefällt es dir in Deutschland im Allgemeinen und in Kassel im Speziellen?

Seit meiner Ankunft im Jahr 2014 habe ich viel von Deutschland gelernt. Ich komme aus einem Land, in dem es keine Regeln gibt. Hier habe ich viel über gesellschaftliches Engagement in dem Sinne gelernt, dass sich die meisten Deutschen freiwillig für die gemeinsame Entwicklung des Landes einsetzen. Das ist ein sehr großer Wert. Kassel ist für mich meine zweite Heimatstadt. Meine Kinder kommen von hier und fühlen sich hier zu Hause, also teile ich dieses Gefühl mit ihnen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Deutschland in all seinen Facetten zu erleben. Wir lieben es zum Beispiel, alle Wälder, Burgen und Schlösser Nordhessens zu besuchen. Es ist so interessant zu sehen und zu fühlen, wie sich unsere Umwelt bis heute entwickelt hat. Ich wünsche mir, dass die Kasseler auch die Welt um sie herum ein bisschen mehr erleben.

Liebe Bettina, vielen Dank für das Gespräch!

Jule Witte

Presse & Kommunikation
presse@micromata.de

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