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Erste Hilfe im digitalen Notfall: Es gibt sie!

Wer mal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hat, weiß: Eine souveräne Reaktion ist entscheidend. In Momenten der Not beherzt, fokussiert und sinnvoll zu handeln, kann Leben retten. In Notfällen der digitalen Art ist das nicht viel anders. Auch hier gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und schnell die richtigen Maßnahmen einzuleiten.

Leichter gesagt als getan. Denn wie in jeder Ausnahmesituation lauern auch hier die üblichen Endgegner im Kopf. Sie heißen Panik, Unsicherheit und Zweifel.

Gut, dass es digitale Ersthelfer:innen gibt. Menschen wie Dominique Wüst, die im Notfall da sind, um Betroffenen zu helfen, eine erste Einschätzung des Sachverhalts vorzunehmen, zielgerichtete Maßnahmen einzuleiten. Dafür müssen sie im Unterschied zu Rettungssanitäter:innen zumeist nicht ausrücken, sondern können ihre Unterstützung per Telefon und E-Mail anbieten.

Schnell kann es passiert sein

Häufige Notfälle sind etwa, dass Menschen Opfer von gefälschten Mails geworden sind, die Schadcode auf ihren Computer oder das Smartphone geschleust haben und dort Passwörter, Bankverbindungen und andere persönliche Daten ausspähen. Der Schadcode versteckt sich in solchen Mails zumeist hinter Buttons, Links oder in angehängten Dateien. Einmal angeklickt, ist der Computer oder das Smartphone kontaminiert. Ein anderer Sachverhalt ist es, wenn Menschen zu Opfern von Identitätsdiebstahl, Cybermobbing oder Cyberstalking werden. Auch hier können digitale Ersthelfer:innen eine erste Anlaufstelle sein, die praktischen Rat zum weiteren Vorgehen geben können.

Digitale Ersthelfende wissen Rat!

Dominique Wüst begründet ihr Engagement als digitale Ersthelferin so: „Als Projektleiterin im Bereich IT Security habe ich es vornehmlich mit Unternehmen zu tun, die über eine gewisse Infrastruktur zum Schutz der eigenen Systeme verfügen. Im Gegensatz dazu sind private Menschen oft auf sich allein gestellt, haben keine Systemadministration, wo sie sich schnelle und kompetente Hilfe holen können. Diese Hilfe möchte ich ihnen geben, auch weil ich weiß, wie verunsichert und verloren man sich in solchen Situationen fühlen kann.“

Ersthelfer:in kann werden, wer sich mit Cyberkriminalität und Cybersicherheit auskennt. Da es sich um einen First-Level-Support handelt, ist ein gewisses Einfühlungsvermögen und Empathie für zum Teil emotional aufgewühlte Menschen, von Vorteil.

Verzeichnis beim BSI

Ein Verzeichnis aller digitalen Ersthelfer:innen in Deutschland wird hier vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vorgehalten. Das BSI ist auch für die Qualifizierung und Begleitung der digitalen Ersthelfer:innen zuständig.

Jule Witte

Presse & Kommunikation
presse@micromata.de