
Wie spät ist es eigentlich? Und wie stimmen wir unsere Teamarbeit mit den Anforderungen des Projektes ab?
Wir alle haben schon von der Teamuhr gehört. Und uns vielleicht auch mal gefragt, wer wohl daran gedreht haben mag. Aber gibt es auch die Möglichkeit, sie bewusst zu stellen, diese Teamuhr? Sei es, um die gefühlte Zeit jedes Einzelnen mit der Echtzeit des Projekts zu synchronisieren, oder sei es, um professionell mit den verschiedenen Phasen des Teambuildings umzugehen: Storming, forming, norming, performing …
Und wenn das geht – welche Werkzeuge stehen uns zur Verfügung? In ihrem Vortrag auf dem Java Forum Nord haben Simon und Stephan ihre Gäste in die Uhrmacherwerkstatt ihres Projektes eingeladen. Dort haben sie anhand praktischer Erfahrungen gezeigt:
Ein Hackerspace funktioniert besser als eine Meisterwerkstatt! Nur, wenn das Team gemeinsam an der Uhrzeit dreht, gelingt ein pünktlicher und gemeinsamer Glockenschlag. Wichtig auf diesem Weg sind nicht nur sinnvolle Werkzeuge wie Scrum, Kanban oder OKRs – wichtig ist vor allem ein einheitliches Verständnis über die gemeinsamen Ziele.
Das Java Forum Nord
Das Java Forum Nord ist eine Konferenz von Softwareentwicklern für Softwareentwickler. Das Spektrum der Vorträge umfasst Themen wie Testing, Microservices, Cloud und Skalierung, Serverless-Anwendungen, Data Augmentation für KI-Anwendungen und natürlich die neuen Java-Versionen, aktuell Java 13. Zusätzlich zu diesen technisch-fachlichen Themen setzt sich aber auch hier mehr und mehr die Erkenntnis durch, das so genannte „weiche Faktoren“ ebenfalls Einfluss auf den Erfolg von Softwareprojekten haben – weshalb das JFN auch solchen Themen einen Track einräumt.
Teamwork als Erfolgsfaktor
Dazu Stephan Doerfel: „Als Data Scientist sind Erfahrungen mit Teamwork und den verschiedenen Arbeitsmethoden wie Scrum, Kanban, OKRs etc. nicht unbedingt das typische Vortragsmaterial. Spätestens seit ich aber Anfang des Jahres über das Buch ‚The five Dysfunctions of a Team‘ von Patrick Lencioni gestolpert bin, weiß ich, wie erfolgskritisch das Thema für Softwareprojekte ist Lencioni schreibt hier:
Not finance. Not strategy. Not technology. It is teamwork that remains the ultimate competitive advantage, both because it is so powerful and so rare.
Ich finde besonders das ‚rare‘ in diesem Satz bemerkenswert, wo doch Teamwork als Standard in fast allen Bereichen der Projektarbeit auftaucht. Das Modell von Lencioni deckt sich mit vielen unserer Erfahrungen im Team.“
Co-Referent Simon Krackrügge zur Sache: „Das zweite bekannte Modell, das unserem Vortrag Pate stand, ist die Teamuhr nach Tuckman. Davon gehört haben wir alle – wirklich gelebt haben wir sie mal mehr, mal weniger bewusst. Im Vortrag haben wir beleuchtet, wie unsere Entwicklung als Team über die letzten zwei Jahre gelaufen ist. Im Anschluss entstand eine lebhafte Diskussion und mit einem guten Austausch über eigene Erfahrungen und Anregungen.“