
„Fehler passieren“ – das sagt sich so leicht. Doch spätestens bei Pilot, Herzchirurg und Tätowierer geht die Fehlertoleranz verständlicherweise gegen Null. Aber auch im Projektalltag kann der Umgang mit Fehlern ein Minenfeld sein: von der Verleugnung der Tatsachen über das klassische „Blame Game“ bis hin zu teuren Rechtsstreitigkeiten.
Zu den Aufgaben moderner Projektleitung gehört es deshalb, diesen destruktiven Reflexen Einhalt zu gebieten und eine Fehlerkultur zu etablieren, welche die Tragweite von Fehlern minimiert und ihre geheime Kraft als Fortschrittstreiber freisetzt.
Der Vortrag von Petra Krug geht also der Frage nach, welche methodischen Ansätze und Best Practices es gibt, die Risiken von Fehlern in Potenziale umzuwidmen. Wir fragen uns gemeinsam mit ihr, was es braucht, um eine gute Fehlerkommunikation zu ermöglichen. Und welche Werkzeuge Führungskräften helfen können, eine Kritikkultur zu pflegen, die nicht noch mehr Schaden anrichtet, als der Fehler selbst. Denn wir brauchen eine Fehlerkultur, die
- Ross und Reiter offen nennt ohne zu verletzen,
- sachliche Ursachenforschung betreibt ohne Schuldige an den Pranger zu stellen,
- klare Lektionen für die Zukunft ableitet und diese auch in der Praxis beherzigt,
- Zersetzungskräfte bannt und alle Beteiligten neu auf das gemeinsame Ziel einschwört,
- die Eigenverantwortung und den Teamgeist gleichermaßen stärkt,
- kurz: aus Kryptonit positive Energie zu machen versteht.
Petras Vortrag stellt also die sozialen Kompetenzen von Führungskräften in den Vordergrund. Aber es wird auch darum gehen, wie wir diese in eine Umgebung integrieren, die von großem Leistungsdruck und hohen Qualitätsansprüchen geprägt ist, wo starre Zielsysteme und Leistungsbeurteilungen ein autokratisches Regime von Angst und Unsicherheit zumindest begünstigen.
Hier ist der Vortrag zu hören und zu sehen: