Auf eine Tasse Java mit Stephan Doerfel. Thema: Innovation

Porträt von Dr. Stephan Doerfel

Stephan, du bist Innovationsbotschafter bei Micromata. Was treibt dich an?

Neugier und Experimentierfreude sind sicher große Motivatoren. Das gilt aber nicht nur für mich, sondern für alle Micromaten. Ich mag Initiator von t + x2 und Botschafter unserer Tech Gilde sein, aber uns alle zeichnet große technologische Leidenschaft aus – und der Spieltrieb, unser Können kreativ und lösungsorientiert einzubringen.

Kreativität gilt ja als wichtigste Voraussetzung für Innovationskraft. Was unterscheidet denn die Kreativität eines Ingenieurs von der eines Künstlers?

Ich sehe eigentlich mehr Parallelen als Unterschiede: So entstehen Gesamtkunstwerke wie z. B. Filme nicht allein durch die Kreativität einer einzelnen Person. Vielmehr arbeitet ein ganzes Team von Spezialisten aus verschiedenen Bereichen zusammen. Wie auch in einem Softwareprojekt beeinflusst jeder das finale Ergebnis mit seiner eigenen kreativen Vorstellung und seinem handwerklichen Können.

In welchen Bereichen siehst du zurzeit den größten Bedarf an digitaler Innovation?

Das ist eine schwierige Frage, da in fast allen Bereichen des Lebens Digitalisierung möglich ist. Gleichzeitig beobachten wir Innovationen mit enormer Wirkung, für die man im Vorhinein keinen besonderen Bedarf gesehen hätte. Interessant ist, neben den Innovationen an sich, dabei das Spannungsfeld zwischen technologischer Dynamik und Gesellschaft. Phänomene wie der Digital Divide oder die Schwierigkeit, unsere Rechtsprechung an immer neue Situationen anzupassen, verdeutlichen das. Prinzipiell sehe ich den größten Bedarf darin, neue Technologien sozialverträglich zu gestalten, z. B. durch nutzerfreundliches Design, Alternativen für verschiedene Nutzergruppen und Sorgfalt bei der Umsetzung.

Manche sprechen vom „digitalen Entwicklungsland Deutschland“. Was erwiderst du denen?

Vielen kommt die Digitalisierung hierzulande nicht schnell genug voran. Ich halte es aber für wichtig, zu verstehen, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, und dass wir als Gesellschaft die Chancen des technischen Fortschritts stets gemeinsam mit seinen potenziellen Risiken durchdenken sollten. Wenn es dadurch etwas langsamer vorangeht, wir dafür aber Errungenschaften wie beispielsweise den Verbraucherschutz oder die informationelle Selbstbestimmung wahren können, nehme ich das gern in Kauf.

Welche finale Botschaft willst du als Innovationsbotschafter der Welt da draußen mitteilen?

Stephan: Die Zukunft ist und bleibt – trotz unserer immer stärker werdenden Vorhersagetechnologien – „das unentdeckte Land“. Dieses wird deutlich von technologischen Entwicklungen geprägt sein, was wiederum bedeutet, dass wir mitgestalten können! Dabei können wir auf einen riesigen und immer schneller wachsenden Fundus an digitalen Daten und Technologien zurückgreifen. Durch den verantwortungsvollen Gebrauch dieser Ressourcen können wir das Land selbst erschaffen, das wir gern entdecken wollen.

Lieber Stephan, wir danken dir für das Gespräch!

Lesen Sie hier unseren Beitrag zum Innovationsmanagement bei Micromata.

Jule Witte

Jule Witte

Presse & Kommunikation
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